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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 15. März 2012

MISSION: IMPOSSIBLE – PHANTOM PROTOKOLL (2011)

Originaltitel: Mission: Impossible – Ghost Protocol
Regie: Brad Bird, Drehbuch: Josh Appelbaum und André Nemec, Musik: Michael Giacchino
Darsteller: Tom Cruise, Michael Nyqvist, Paula Patton, Jeremy Renner, Simon Pegg, Léa Seydoux, Anil Kapoor, Tom Wilkinson, Josh Holloway, Ving Rhames, Michelle Monaghan
Mission: Impossible - Ghost Protocol
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: 93% (7,7); weltweites Einspielergebnis: $694,7 Mio.
FSK: 12, Dauer: 133 Minuten.
Als ein klassischer verrückter Wissenschaftler einen Atomkrieg zwischen Rußland und den USA verursachen will, weil er davon überzeugt ist, daß nur durch eine solche "unnatürliche Auslese" eine friedliche Welt entstehen kann, ist wieder einmal Geheimagent Ethan Hunt (Tom Cruise, "Jack Reacher") gefragt. Diesmal allerdings unter erschwerten Bedingungen, denn er und sein dreiköpfiges Team gelten selbst als Terror-Verdächtige und müssen deshalb komplett ohne staatliche Unterstützung die Welt retten ...

Kritik:
Über die Story muß man wirklich nicht viel mehr Worte verlieren, da sie weder allzu originell noch sonderlich interessant ist. Sie funktioniert nach dem klassischen McGuffin-Prinzip und erfüllt in dieser Hinsicht ihren Zweck, die Protagonisten actionreich von einem Ort zum nächsten zu bringen. Nicht mehr und nicht weniger.

Dennoch ist der vierte "Mission: Impossible"-Film eine erfreulich gelungene Fortsetzung. Das liegt zum einen an den phantastischen Actionsequenzen, die quer über die ganze Welt verteilt (Moskau, Dubai, Budapest, Mumbai) und ausgesprochen spektakulär geraten sind. Zum anderen harmoniert das neue Agententeam hervorragend. Neben Tom Cruise als Ethan Hunt ist aus dem Vorgänger Simon Pegg ("Star Trek Into Darkness") als Technikexperte Benji wieder dabei (diesmal in eine Hauptrolle aufgerückt), neu sind OSCAR-Nominee Jeremy Renner ("Tödliches Kommando", "The Avengers") als Analyst Brandt und Paula Patton ("Déjà Vu", "Precious") als Agentin Jane. Die beiden Neulinge haben sogar jeweils ihre eigene kleine Hintergrundgeschichte erhalten, was dazu beiträgt, daß sie für das Publikum nicht bloß austauschbare Agenten bleiben, sondern man durchaus mit ihnen mitfiebert.

Im Vergleich zu den ersten drei Filmen der Reihe ist "Phantom Protokoll" zudem noch etwas humorvoller ausgefallen vermutlich ein Verdienst von Regisseur Brad Bird, der durch Pixar-Animationsfilme wie "Ratatouille" und "Die Unglaublichen" bekannt wurde , die treibende Musik von Michael Giacchino ist zwar klischeehaft (russische Männerchöre in Moskau, orientalische Klänge in Dubai, ...), aber gut.

Eigentlich ist "Mission: Impossible Phantom Protokoll" damit ein hervorragender Popcornfilm, ein paar Kritikpunkte gibt es dennoch. Wie bereits angedeutet enthält der Film für meinen Geschmack etwas zu viel Action und etwas zu wenig Handlung, hinzu kommt ein Problem, das zuletzt beispielsweise auch "Captain America" hatte: Es gibt bereits im mittleren Akt einen großartigen Action-Höhepunkt, nach dem das Tempo zwangsläufig deutlich zurückgefahren wird, ehe es zum eigentlichen Showdown kommt. Gerade angesichts der Länge von 130 Minuten kommt es durch dieses zu ungleichmäßige Filmtempo zu ein paar kleineren Hängern, auch wenn diese bei "Phantom Protokoll" durch die vielen Ortswechsel, einen stärkeren Humoreinsatz und gelungene Charaktermomente recht gut kompensiert werden.

Leider wird die recht brisante Hintergrundgeschichte des Analysten Brandt etwas zu oberflächlich abgehandelt, zudem bleibt Michael Nyqvist (Hauptdarsteller der schwedischen Verfilmung von Stieg Larssons "Millennium"-Trilogie) als Oberschurke ob der Klischeehaftigkeit seiner Figur eher blaß. Sehr lobenswert ist dagegen, daß "Phantom Protokoll" kein reiner Standalone-Film ist, sondern überraschend konsequent die Ereignisse des dritten Teils der Reihe thematisiert (wenn auch ziemlich geballt am Ende des Films). Eine solche inhaltliche Kontinuität finde ich ausgesprochen wohltuend und sie wird sich hoffentlich Ende 2015 im fünften Teil fortsetzen.

Fazit: Der vierte "Mission: Impossible"-Film bietet absolut gelungene, ebenso aufregende wie humorvolle Action-Unterhaltung, die nur durch die recht dünn geratene Handlung getrübt wird.

Wertung: 8 Punkte.

Meine persönliche "Mission: Impossible"-Reihenfolge sieht nun übrigens folgendermaßen aus:

1. Mission: Impossible
2. Mission: Impossible
Phantom Protokoll
3. Mission: Impossible III
4. Mission: Impossible II


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